Tricolore

Stellungnahme des VGD-Bundesvorsitzenden zum Tod eines Kollegen in Frankreich

Stellungnahme des VGD-Bundesvorsitzenden zum Tod eines Kollegen in Frankreich

Mit Abscheu und tiefer Trauer hat der Verband der Geschichtslehrerinnen und Geschichtslehrer Deutschlands den tödlichen Angriff auf einen Kollegen in Frankreich zur Kenntnis genommen. Zunächst gilt das größte Mitgefühl dem Opfer, der Familie des Opfers sowie den Kolleginnen und Kollegen, die erfahren mussten, dass die ideologische Verblendung eines Schülers zu einer feigen und bösen Tat geführt hat, die nun das Leben vieler Menschen dauerhaft beschweren wird. Dass ausgerechnet jemand, der jungen Menschen die Menschenrechte und die Aufklärung  nahebringen wollte, durch einen Extremisten sterben muss, der sich dabei auf seine Religionsfreiheit beruft, scheint absurd.

Als Berufsverband, der sich für die Aufklärung und die demokratische Erziehung von Schülerinnen und Schülern einsetzt, verurteilen wir diesen feigen Mord. Wir erkennen gleichzeitig wie wichtig und leider auch gefährlich unser Beruf sein kann. Eine große Verantwortung trägt sicherlich das außerschulische Umfeld des Täters, in welchem der Hass auf Anders- oder Nichtgläubige einen festen Platz zu haben scheint. Dieser Hass ist falsch, böse und macht sprachlos. Dennoch sprechen wir der Familie des Opfers, den Kolleginnen und Kollegen sowie unserem befreundeten Nachbarverband der Geschichtslehrerinnen und Geschichtslehrer Frankreichs (APHG – Association des Professeurs d’histoire-géographie) und dem französischen Fremdsprachenlehrerverband (APLV) unser Mitgefühl und unsere Anerkennung aus: Das mutige Eintreten des Kollegen für die Meinungsfreiheit war richtig und offenbar auch wichtig. Er reiht sich damit ein in die Reihe der großen französischen Aufklärer und Aufklärerinnen, die ein integraler Bestandteil der europäischen Identität und aller demokratischen Staaten geworden sind.

Dr. Peter Johannes Droste

Bundesvorsitzender VGD